Schüler spenden Leben 

Abschlussbericht der Typisierungsaktion am Buchenberg-Gymnasium

„Gleich ist es vorbei!“, sagt ein Sanitäter des ASB zu einer Schülerin der 11. Klasse, als er ihr gerade ein kleine Menge Blut abnimmt. Sie ist eine von insgesamt 100 Freiwilligen, die sich am Mittwoch, dem 21.12.05 typisieren ließen, um in der Deutschen Knochenmarksspenderdatei erfasst werden zu können. Unter dem Motto „Schüler spenden Leben“ stand dieser Aktionstag am Erfurter Buchenberg-Gymnasium, der von Lehrern der Fachschaft Biologie, Schülern der 11. und 12. Klasse und dem Arbeiter-Samariter-Bund initiiert wurde. Nach der Eröffnung um 8.30 Uhr trat Frau Dr. Wittrock von der DKMS an das Mikrofon, um über ihre Arbeit und das Projekt zu informieren. Zusammen mit dem Info-Film erhielten die anwesenden Schüler und Lehrer eine Vorstellung davon, wie sie Menschen helfen können. Es wurde von Verfahren berichtet, die es möglich machen, Leukämiekranke durch Stammzellspenden zu heilen und somit ihr Leben retten zu können. Interessant war die darauf folgende Gesprächsrunde mit Herrn Kirchgässner, der selbst an Leukämie erkrankte, jedoch durch eine Knochenmarksspende gerettet wurde. Er berichtete von seinem schwerem Leidensweg und der umso schöneren Heilung durch die Ärzte und der Spende seiner Schwester. Es wurde darauf aufmerksam gemacht, durch welche Kleinigkeit man doch in der Lage ist, jemanden das große Geschenk des Lebens zurückgeben zu können. In diesem Zusammenhang konnten auch sämtliche Fragen des Publikums beantwortet werden, die während der Veranstaltung aufkamen.

Um 10.00 Uhr war es dann soweit. Das Rahmenprogramm startete, bei dem der ASB Rettungsübungen für die Schüler anbot und hierbei vor allem Reanimationsübungen zeigte. Gleichzeitig fingen natürlich auch die Vorbereitungen für den Höhepunkt des Tages an. Im Speisesaal wurden die Anmeldungen für die Typisierungen entgegengenommen und durch Ausfüllen eines Form-Blattes bestätigt. Wer hiermit fertig war, für den hieß es warten, warten auf einen heiß begehrten Platz bei der Blutentnahme. Diese Zeit konnte aber gut durch den Kuchenbasar und dem Getränkestand, dessen Einnahmen als Spende für die DKMS dienten, überbrückt werden. Als es dann endlich soweit war, stieg dann doch bei dem einen oder anderen der Puls in die Höhe. Natürlich völlig grundlos, denn spätestens nach fünf Minuten war alles vorbei und die netten Sanitäter vom ASB arbeiteten sehr ordentlich und ließen jegliche Angst schnell verschwinden. Hier und da sah man sogar Lehrer und Küchenpersonal, die sich ebenfalls für eine Typisierung bereit erklärten.

Spätestens 12.00 Uhr war alles vorbei und jeder hatte seine Spende abgegeben. Auch unsere Schülerin aus der 11. Klasse hat es geschafft und genauso wie alle anderen ist sie stolz darauf, ihren ersten Beitrag zum ‚Leben spenden’ geleistet zu haben.

ASB startet am Buchenberg-Gymnasium Aktion für Leukämiekranke

Alle 45 Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland neu an Leukämie, darunter sind viele Kinder und Jugendliche. Für die Erkrankten ist die Übertragung gesunder Stammzellen oft die einzige Heilungsmöglichkeit. Aber leider gibt es zu wenig passende Knochenmarkspenden. Deshalb hat die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) eine große Werbekampagne gestartet, um noch mehr Menschen dafür zu gewinnen, aktiv am Kampf gegen Leukämie und an der Rettung von Menschenleben mitzuwirken. Die Kampagne spricht insbesondere Schüler an und ruft sie auf, sich zu beteiligen.

In Erfurt hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) die Initiatorenrolle übernommen.

„Wir haben bereits mehr als 1000 Schulsanitäter in unserer Stadt ausgebildet.

Da liegt es nahe, dass wir unsere Möglichkeiten für Leukämiekranke einbringen“, erklärt die ASB-Kreisvorsitzende Marion Walsmann. Den Anstoß dafür lieferte das Buchenberg-Gymnasium, hier erklärten sich mehr als 80 Schüler spontan bereit, sich als Knochenmarkspender typisieren zu lassen. Dabei wird ihnen Blut entnommen, ihre Daten wandern in die bundesweite Kartei. Sobald ein Leukämiekranker passt, wird an den Rippen Knochenmark entnommen – ein ungefährlicher, problemloser Eingriff, der lebensrettend wirkt.

„Das Engagement der Schüler für diese Sache ist riesig“, freut sich Lehrerin Anke Große, die die Aktion am Buchenberg-Gymnasium koordiniert. Mehr als 80 Jugendliche aus den 11. und 12 Klassen wollen sich typisieren lassen. Immerhin entstehen dabei Kosten von je 50 Euro, das Geld streckt der ASB vor. Mit einer besonderen Aktion wollen es die Schüler wenigstens teilweise selbst erwirtschaften: Sie bieten sich Firmen als Praktikanten an – und bitten im Gegenzug um finanzielle Unterstützung für die Leukämiekranken. „Auf diese Weise wird es gelingen, noch mehr Menschen auf die segensreiche Wirkung einer Knochenmarkspende aufmerksam zu machen“, erklärt Marion Walsmann.

100 Praktikanten sammeln Spenden

Eine der Praktikantinnen ist Kerstin Domin. Die Schülerin lernt in dieser Woche die Arbeit im IMU Institut für Material- und Umweltanalytik in der Camburger Straße kennen – und Geschäftsführerin Hannelore Moos spendet im Gegenzug für die Typisierung. „Das ideenreiche Engagement der Schüler ist eine tolle Unterstützung“, freut sich Marion Walsmann, Kreisvorsitzende des ASB. Dadurch werde ein guter Zweck mit dem Vorteil der Berufsorientierung verbunden.

Schüler spenden Leben  (TLZ 30.03.06)

Unter diesem Motto stand am 29.03.06 die Infoveranstaltung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei an der Kyffhäuser- Paracelsus- Schule in Bad Frankenhausen.

Alle 45 Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland an Leukämie, darunter viele Kinder und Jugendliche. Für die Erkrankten ist die Übertragung von gesundem Knochenmark oft die einzige Heilungschance. Deshalb hat die DKMS eine große Werbekampagne gestartet, um noch mehr Menschen dafür zu gewinnen, aktiv am Kampf gegen Leukämie und der Rettung von Menschenleben mitzuwirken. Die Kampagne richtet sich insbesondere an Schüler und ruft sie auf sich  daran aktiv zu beteiligen. Die DKMS wurde 1991 gegründet und entwickelte sich innerhalb fünf Jahren zur weltweit größten Organisation mit über 1,3 Millionen potenziellen Lebenspendern. Mit verschiedenen Referaten und einem Film über die Arbeit der DKMS, wurde den ca. 100  anwesenden Schülern die Thematik anschaulich dargelegt. Zum Schluss entfachte sich eine rege Diskussion unter den Teilnehmern und brachte die eindeutige Absicht hervor, helfen zu wollen. Schüler, Lehrer und der Leukämiepatient Alexander Kirchgässner der die Veranstaltung leitete, stehen mit der DKMS in Kontakt um im Herbst eine eigene Typisierungsaktion zu starten.

Alexander Kirchgässner